Die 2020 erstausgestrahlte Dokumentation aus Tschechien beschäftigt sich mit dem oft verschwiegenen Thema des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet. Drei deutlich jünger aussehende erwachsene Schauspielerinnen geben sich als minderjährige Mädchen aus und begeben sich auf beliebte Internetplattformen wie Facebook und Twitter. Dort erhalten sie eindeutige Nachrichten von Männern, bekommen Aufforderungen zum Senden intimer Fotos und verabreden sich zu persönlichen Treffen mit ihren Chat-Partnern. All dies halten die versteckten Kameras der Produktion fest, zudem ist ein Anwalt und Psychologe anwesend, während die drei Schauspielerinnen in ihren Kinderzimmern mit Männern chatten. Nicht selten zielen die Täter auf eine Erpressung von Kindern mit Nacktfotos ab.
Welchen Hintergrund hat der Film Gefangen im Netz?
Der Film thematisiert sexuellen Kindesmissbrauch, der über das Internet stattfindet. Damit richtet sich die Produktion vor allem an Eltern, Lehrer und Erzieher sowie an Schüler. Denn die Taten finden meist im Verborgenen statt. Eltern erfahren nur selten davon, was ihren Kindern beim Surfen und Chatten im Internet passiert. In einigen Fällen kommen die Vorkommnisse erst dann ans Licht, wenn Missbrauchstäter ihre Opfer mit intimen Fotos erpressen. Abgesehen von Erpressungsfällen ist das Phänomen weit verbreitet und circa 30 Prozent der Kinder in Tschechien haben bereits selbst gesehen, wie erwachsene Männer vor ihrer Kamera masturbieren. Die Täter wählen sich gezielt Minderjährige aus, senden anzügliche Mails und fragen nach Nacktbildern. Dabei schrecken sie auch nicht vor zwölfjährigen Mädchen zurück, wie der Film veranschaulicht. Die Schauspielerinnen treffen sich sogar mit einigen Männern und machen damit eine genauere Analyse ihrer Charaktere möglich. Die Täter stellen sich selbst als gewöhnliche Männer ohne krankhafte Neigungen dar und zeigen kein Schuldbewusstsein.
Wie ist der Film konzipiert?
Den Kern des Films bilden die drei Schauspielerinnen Tereza Těžká, Sabina Dlouhá und Anežka Pithartová. Sie alle sind volljährige Frauen, sehen jedoch bedeutend jünger aus und schlüpfen in die Rollen von minderjährigen Mädchen. Das Filmset besteht aus drei authentisch eingerichteten Kinderzimmern mit bunten Wänden und kindischen Dekorationen. Diese Kulisse gaukelt den ahnungslosen Männern vor, dass sie einen privaten Chat mit den Mädchen abhalten. Die Schauspielerinnen selbst sind schockiert vom Verlauf des Experiments, denn zahlreiche anzügliche Nachrichten treffen ein. Im Hintergrund hält sich ein erfahrener Kriminologe und Psychologe bereit und bewertet das Verhalten der Männer. Der Film erhielt diverse Nominierungen und Auszeichnungen.
Gefangen im Netz: Zusammenfassende Informationen
Erstausstrahlung
Deutschsprachige Erstausstrahlung
Regisseur
- Barbora Chalupová, Vít Klusák
Produktionsland
Genre
Originaltitel
Originalsprache (OV)
Filmlänge
Auszeichnungen
- 2021: Bester Dokumentarfilm
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