Im August 2020 wurde der russische Politiker Alexei Nawalny vergiftet, er überlebte den Mordversuch jedoch knapp. Für die Nawalny Dokumentation begleitete der Regisseur Daniel Roher die Recherchen zur Aufdeckung des Giftanschlags. Zudem war Roher Anfang 2021 bei Nawalnys Rückkehr von Deutschland nach Russland dabei. Schau die Nawalny Doku im Stream jetzt hier auf RTL+!
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Wer ist Alexei Nawalny?
Alexei Nawalny kam 1976 in einem Dorf in der Nähe von Moskau zur Welt. Er ist studierter Jurist und seit Ende der 1990er Jahre politisch aktiv. Ab Mitte der 2000er Jahre hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, die kriminellen Machenschaften der russischen Regierung um Wladimir Putin aufzudecken. So zeigten Gerichtsprozesse, die Nawalny selbst anstrebte, dass die Eliten Russlands über Jahre Milliardenbeträge veruntreut haben. 2013 stellte er sich als Kandidat für die Wahl zum Bürgermeister von Moskau auf. Er landete hinter Sergei Sobjanin auf dem zweiten Platz und schaffte es nur knapp nicht in eine Stichwahl. Ende 2016 verkündete Nawalny, dass er sich 2018 zur Wahl zum russischen Präsidenten aufstellen lassen will. Allerdings schloss ihn die Wahlkommission Ende 2017 von der Wahl aus. Durch seine politischen Aktivitäten geriet er zunehmend in den Fokus des russischen Staatsapparats. Mehrfach wurde er verhaftet und aus anscheinend willkürlichen Gründen zu Bewährungsstrafen verurteilt.
Worum geht es im Nawalny Film?
Im August 2020 überlebte Alexei Nawalny einen Giftanschlag nur knapp. Er fiel ins Koma und wurde von Russland nach Deutschland transportiert, wo er in der Berliner Charité behandelt wurde. Der Regisseur Daniel Roher trat mit dem russischen Oppositionellen in Kontakt, als dieser nicht mehr in Lebensgefahr schwebte. Die beiden verständigten sich darauf, einen Dokumentarfilm zu machen. Im Film sind unter anderem Aufnahmen vom Zusammenbruch Nawalnys nach dem Anschlag mit dem Nervengift zu sehen. Zudem kommen in der Dokumentation andere für den Fall relevante Personen zu Wort, darunter Nawalnys Frau Julia und seine Tochter Dasha.
Darüber hinaus berichtet der Journalist Christo Grozev im Film über seine Recherchen. Er ist für das Recherchenetzwerk Bellingcat tätig, das damit beschäftigt war, den Giftanschlag auf Nawalny aufzudecken. Doch auch das Opfer selbst bemüht sich darum, zu beweisen, dass Wladimir Putin die Vergiftung mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok in Auftrag gegeben hat. So sind im Film Telefonate zu sehen, die Nawalny mit mutmaßlichen Drahtziehern des Giftanschlags führte. Der Film begleitet schließlich auch Nawalny bei dessen Rückkehr nach Russland im Januar 2021.
Daniel Roher, der Regisseur der Doku, hat 2019 den Dokumentarfilm Once Were Brothers: Robbie Robertson and the Band gedreht. Darin geht es um die Geschichte von The Band. Der Film eröffnete 2019 das Toronto International Film Festival. Roher gewann für den Film den Whistler Film Festival Documentary Award. Zudem gehören die Dokumentar-Kurzfilme Survivor Rowe und Sourtoe: The Story of the Sorry Cannibal zu den Werken von Roher. Für beide wurde er jeweils für einen Canadian Screen Award nominiert.
Der Giftanschlag auf Alexei Nawalny
Am 20. August 2020 wollte Alexei Nawalny von Tomsk in Sibirien nach Moskau fliegen. Kurz nachdem das Flugzeug abgehoben war, klagte er über Unwohlsein und wurde bewusstlos. Daraufhin beschloss der Pilot, in Omsk notzulanden. Dort wurde Nawalny sofort medizinisch betreut und in ein Krankenhaus gebracht, wo er ins Koma fiel. Nawalnys Team stellte währenddessen in dem Hotelzimmer, in dem dieser in Tomsk übernachtet hatte, zwei Wasserflaschen sicher. Daran fand ein deutsches Labor Spuren des Nervenkampfstoffs Nowitschok. Die Ärzte in Omsk schlossen jedoch eine Vergiftung aus.
Am Tag nach dem Vorfall wandte sich Nawalnys Ehefrau an Wladimir Putin und bat ihn darum, die Verlegung ihres Ehemannes in die Berliner Charité zu erlauben. Dies tat Putin auch, weshalb Nawalny noch am 21. August 2021 von Omsk nach Deutschland geflogen wurde. In Berlin kam er am 22. August an. Um einen weiteren Giftanschlag auf ihn zu verhindern, stellte ihn das Bundeskriminalamt unter Personenschutz. Nawalny überlebte den Anschlag und wachte Anfang September 2020 aus dem Koma auf. Das Krankenhaus verließ er einige Tage später. Die Rechnung über die Behandlung beglichen seine Freunde, da Nawalnys Konten in Russland von der dortigen Regierung eingefroren worden waren. Nawalny erholte sich anschließend im Schwarzwald von den Folgen des Anschlags mit dem Nervenkampfstoff. Anfang 2021 beschloss er seine Rückkehr nach Russland. Direkt nach seiner Rückkehr wurde er verhaftet und zu dreieinhalb Jahren im Arbeitslager verurteilt.
Wer hat den Giftanschlag auf Nawalny in Auftrag gegeben?
Schon kurz nach der Vergiftung von Alexei Nawalny verdächtigte dieser Wladimir Putin, den Giftanschlag in Auftrag gegeben zu haben. Das Regime in Moskau wies jedoch mehrfach die Verantwortung für den Anschlag zurück. Das Recherchenetzwerk Bellingcat fand jedoch Belege dafür, dass der russische Geheimdienst den Anschlag auf Nawalny verübt hat. Zudem stellten Mitarbeiter von Bellingcat fest, dass Nawalnys Fall nur einer von mehreren Mordanschlägen von Moskau auf Oppositionspolitiker war.
Nawalny: Zusammenfassende Infos zur Dokumentation
Erstausstrahlung
- 25. Januar 2022 auf dem Sundance Film Festival
Deutschsprachige Erstausstrahlung
- 4. Mai 2022 auf dem DOK.Fest München
Regisseur
Produktionsland
Genre
Originaltitel
Originalsprache (OV)
Auszeichnungen
- Audience Award: U.S. Documentary und Festival Favorite Award beim Sundance Film Festival 2022
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