Mit der österreichischen Doku We Feed the World – Essen global hat das Grauen im Dokumentarfilm eine neue Stufe erreicht. Auf den Spuren unserer Lebensmittelproduktion zieht Regisseur Erwin Wagenhofer durch die ganze Welt. Schonungslos berichtet er in seinem Film aus dem Jahr 2005 über Ernährung im Zeitalter der Globalisierung. Das ist ein Film für alle, die nicht wegsehen wollen, wenn es um die bittere Wahrheit geht.
Haupt-Darsteller und Rollenprofile in We Feed the World – Essen global
Hier geht es um Hunger und Essen im Überfluss, zwei Seiten einer Medaille. Protagonisten des Films sind die Akteure der Nahrungsmittelproduktion. Ein österreichischer Landwirt spricht über Agrarsubventionen und das Verschwinden der Landwirtschaft. In der Bretagne beschreibt der Fischer Dominique Cleuziou den Unterschied zwischen industriellem und traditionellem Fischfang. Im südspanischen Almería führt der Agronom Lieven Bruneel das Filmteam durch riesengroße Gewächshausanlagen und lobt diese industrialisierte Obst- und Gemüseproduktion als Wunder von Almería. Der Österreicher Karl Otrok arbeitet in Rumänien als Produktionsdirektor bei dem führenden Saatguthersteller Pioneer. Hannes Schulz, Betreiber einer industriellen Geflügelproduktion in der Steiermark, erklärt, warum Millionen männliche Küken vernichtet werden. Auch bekannte Experten, wie der Autor und UN-Sonderberichterstatter Jean Ziegler, kommen zu Wort.
Was hat Überfluss mit Armut zu tun?
Der Filmtitel We Feed the World, zu deutsch Wir ernähren die Welt, ist ursprünglich das Motto des Agrarkonzerns Pioneer Hi-Bred International. Der größte internationale Anbieter von Saatgut und Anbaupflanzen experimentierte als weltweit erstes Unternehmen mit transgenem Mais. Weitere kritische Themen sind Hybridsaatgut, genmanipulierte Nahrungsmittel, der schleichende Zusammenbruch der traditionellen Landwirtschaft und die Abhängigkeit der Bauern von mächtigen, internationalen Konzernen. Die armen Kleinbauern in Brasilien leiden unter chronischem Mangel an Nahrung und Wasser, während das genmanipulierte Soja von dort als Geflügelfutter nach Europa exportiert wird.
Welche Intention hatte der Regisseur?
Mit etwa 600.000 Kinobesuchern im deutschsprachigen Raum ist We Feed the World die bisher erfolgreichste Dokumentation aus Österreich. Ursprünglich plante Wagenhofer einen Film über Märkte in Wien. Bei seinen Recherchen wurde er auf diverse Missstände aufmerksam. Er begann nachzuforschen, woher die Lebensmittel für den Markt kommen. In Almería in Andalusien fragte er nach, warum die Tomaten für Österreich von so weit her transportiert werden. Dort erfuhr er, dass sich hier die weltweit größte Gewächshausanlage befindet. Wagenhofers Anliegen war, über die Produktion von Nahrungsmitteln und die globalen Zusammenhänge zu informieren. So wollte er bei den Zuschauern das Bewusstsein in Bezug auf ihren Lebensmittelkonsum schärfen. Wer diesen Film sieht, versteht, was der Hunger in der Welt mit uns selbst zu tun hat.
We Feed the World – Essen Global: Zusammenfassende Informationen
Erstausstrahlung
Regisseur
Produktionsland
Genre
Originaltitel
Originalsprache (OV)
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