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Filme im Genre Western erzählen von rauen Kerlen, tapferen Pioniersfrauen und dem Überleben in der Wildnis. Moderne Western zeigen aber auch die dunkle Seite der Eroberung Nordamerikas, breiten menschliche Dramen vor großer Kulisse aus und nutzen das Genre für originelle Komödien.
Auf RTL+ gibt es mit dem Kinoerfolg Der Schuh des Manitu von Bully Herbig eine großartige Westernparodie im Stream. Insbesondere die legendären Winnetou-Filme nach Karl May aus den sechziger Jahren werden in den Abenteuern von Apachen-Häuptling Abahachi und seinem Blutsbruder Ranger aufs Korn genommen. Regisseur Bully Herbig stand dabei selbst vor der Kamera.
Prägend für das Genre sind bis heute die großen Filme von Howard Hawks und John Ford in den vierziger und fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Hawks entfaltete Geschichten von epischer Breite vor großen Kulissen in Arizona und anderen amerikanischen Bundesstaaten. In Filmen wie Red River, einem visuell bemerkenswerten Film, den Filmen Rio Grande, Der Teufelshauptmann und Bis zum letzten Mann sowie Geächtet geht es um die alten Werte und deren Verlust. Die Konflikte drehen sich um Banditen, Revolverhelden, den amerikanischen Bürgerkrieg und den Kampf mit den indianischen Ureinwohnern. Thematisiert wird zum Beispiel der Untergang General Custers und der siebten Kavallerie am Little Bighorn. Ein berühmter Western ist Fred Zinnemanns Zwölf Uhr mittags mit Gary Cooper, der sich als Sheriff einer Übermacht stellen muss. Die Geschichte kehrt in einer originellen Variante in dem Science-Fiction-Film Outland mit Sean Connery wieder. Außergewöhnliche Western gibt es bis heute. Beispiele sind There Will Be Blood, True Grit und Quentin Tarantinos Filme Django Unchained oder The Hateful Eight.
Western, deren Handlung nicht mehr in der eigentlichen Epoche der Eroberung des Wilden Westens stattfindet, werden oft als Neo-Western bezeichnet. Sie unterscheiden sich zudem durch die Handschrift der Regisseure wie No Country for Old Men von den Coen-Brüdern oder Irgendwann in Mexico von Robert Rodriguez. In diesen Filmen werden die Westernmotive und Westernmythen zitiert. Vorläufer der Neo-Western von Rodriguez und Tarantino sind Italowestern oder Spaghetti-Western, in denen der einzelgängerische Held oft zur Rächerfigur überhöht wird. Meister des Genres war Sergio Leone mit Spiel mir das Lied vom Tod. In manchen Filmen, die man als Anti-Western bezeichnen könnte, werden die konservativen Werte der alten Westernfilme infrage gestellt. Statt der Eroberung der Wildnis steht das menschliche Drama wie in Open Range oder Brokeback Mountain im Vordergrund. Der ernste Grundton des Westerns wird in zahlreichen Westernparodien hinterfragt. Legendär ist der Film Vierzig Wagen westwärts von John Sturges.
Western benutzen Elemente des Abenteuerfilms, des Actionfilms und des Dramas. Sie beziehen sich dabei nicht zwingend auf das 18. und 19. Jahrhundert, spielen aber in der Regel in Nordamerika und handeln von der Eroberung des Westens. Typisch für die Westerndramaturgie sind Geschichten, in denen archaische Gesetze gelten. Es wird Mann um Mann gekämpft, die Ehre muss verteidigt werden und die Geschichten müssen wie in Die glorreichen Sieben größer als das Leben sein.
In den neunziger Jahren gehört Kevin Costner mit Der mit dem Wolf tanzt zu den erfolgreichen Western-Regisseuren. Die Coen-Brüder betätigten sich mehrfach im Genre und überzeugten vor allem in True Grit durch Realismus und konsequentes Erzählen. Ein neues Kapitel im Genre schlug 2015 Alejandro G. Iñárritu mit The Revenant auf. Viele Stars der Gegenwart wie Leonardo DiCaprio, Christoph Waltz, Samuel L. Jackson, Jamie Foxx, Michael Madsen oder Jennifer Jason Leigh sieht man in Quentin Tarantinos modernen Western.
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