In der Sozialdoku-Reportage "Hartz und herzlich" wird in jeder Folge das Leben verschiedener Menschen in bestimmten deutschen Städten und Stadtvierteln gezeigt, in denen soziale Probleme an der Tagesordnung sind. Dabei erhältst du tiefe und persönliche Einblicke in eine selten porträtierte Welt, die dennoch überall in Deutschland Realität ist. Was die Menschen in den sozialen Brennpunkten von Orten wie Duisburg oder Bitterfeld-Wolfen wirklich bewegt, kann man hier aus nächster Nähe erfahren.
Worum geht es in der Sendung Hartz und herzlich?
Seit das Arbeitslosengeld II (kurz Alg II oder ALG II) am 1. Januar 2005 eingeführt und als Hartz IV bekannt wurde, hat sich einiges verändert. Hiermit wurden die vorherige Arbeitslosenhilfe und die Sozialhilfe zusammengeführt. Die Reportage "Hartz und herzlich" macht es sich zur Aufgabe, die Menschen zu porträtieren, die im Rahmen des Hartz-IV-Bezugs versuchen, ihren Alltag zu regeln und in einfachen Verhältnissen mit wenig Geld klarzukommen. Manche von ihnen haben das Ziel, sich rasch wieder in den Arbeitsmarkt eingliedern zu lassen. Andere können aktuell nur das Ziel verfolgen, überhaupt selbständig über den Monat zu kommen, ohne an vermeintlich banalen Problemen zu scheitern.
Das Doku-Team besucht in jeder Folge einen anderen sozialen Brennpunkt der Republik. Einzelne Episoden sind beispielsweise mit "Die Plattenbauten von Bitterfeld-Wolfen" und "Die Benz-Baracken von Mannheim" betitelt. An diesen Orten können die Zuschauerinnen und Zuschauer über vier Monate hinweg das Leben und den Alltag verschiedener Menschen mitverfolgen. Dabei wird ihre Geschichte erzählt, es werden Einblicke in ihre Wohnungen gewährt und mit einer großen Prise Humor und Herzlichkeit wird das Leben mit wenig Geld dargestellt. Nebenbei erfährt man auch noch einige Fakten zu den jeweiligen Stadtteilen, die oftmals im frühen 20. Jahrhundert als Arbeitersiedlungen aufgebaut wurden und in den Wirtschaftswunderjahren der 1950er bis 1980er Jahre zufriedenen Arbeitern eine bescheidene, aber liebenswerte Heimat boten.
Unter anderem berichtet "Hartz und herzlich" davon, warum Marina in der Eisenbahnsiedlung von Duisburg nicht mehr arbeiten kann und Probleme mit dem Jobcenter hat. Aber die Reportage zeigt auch das Leben von Julian "Julz" Spies, der mit dem Kult-Kiosk "Zum Siedlertreff" die Siedlung als letzte Kiez-Trinkhalle mit Süßigkeiten, Brötchen, heißem Kaffee und gekühltem Pils versorgt. Gratis dazu gibt es auch immer einen kessen Spruch, typisch Ruhrpott. Ähnlich geht es in Köln-Bickendorf im Nordwesten der Rheinmetropole zu. Hier ist die Arbeitslosenquote im Schnitt doppelt so hoch wie im deutschen Durchschnitt. Der 67-jährige Rentner Klaus wohnt hier und muss von 200 Euro Grundsicherung und 150 Euro Rente im Monat überleben, da er als selbständiger Fotograf kaum in die Rentenkasse eingezahlt hat.
Auch im Stadtteil Lebenstedt in Salzgitter ist das Leben kein Zuckerschlecken. Der 43-jährige Lars und seine 34-jährige Frau Sarah leben hier mit den Töchtern Emily und Lena in einer Vierzimmer-Wohnung. Die siebenfache Mutter Sarah hat einen Minijob, der ehemals obdachlose Lars ist arbeitslos und schleppt noch Schulden von zirka 8.000 Euro als Altlast mit sich herum. Unter diesen Voraussetzungen hangelt sich die Familie von Woche zu Woche. In den "Benz-Baracken" im Mannheimer Stadtteil Waldhof beginnt der Tag bei der 39-jährigen Katrin und dem 45-jährigen Elvis mit den sechs von insgesamt acht Kindern schon früh. Auf 89 Quadratmetern müssen die Abläufe genau geplant sein, damit alle rechtzeitig zur Schule oder in den Kindergarten kommen. Aber wenn Elvis den kleinen Hund Chulo mitbringt, findet sich auch für den Vierbeiner noch ein Platz im quirligen Haushalt der Familie.
Für wen ist Hartz und herzlich geeignet?
"Hartz und herzlich" eignet sich besonders für Zuschauerinnen und Zuschauer, denen gesellschaftlich relevante Themen wie zum Beispiel Armut sehr am Herzen liegen. Wer das Genre der Dokumentation mag und vielleicht sogar selbst von Armut oder sozialem Abstieg bedroht ist, sollte bei dieser Sendung auf jeden Fall einschalten. Besonders sehenswert sind die persönlichen Einblicke in den Alltag der Menschen, die in den jeweiligen Folgen begleitet werden und deren Stimmen abseits dieses Formats viel zu selten gehört werden. In "Hartz und herzlich" kann man sehen, welche Gefühle, Ängste und Gedanken die Protagonistinnen und Protagonisten Tag für Tag begleiten. Das stärkt das Verständnis, die Empathie und das Einfühlungsvermögen in die Situationen und Nöte anderer.
Hartz und herzlich: Weitere Informationen
Deutschsprachige Erstausstrahlung
- 20.02.2016, RTLZWEI
Produktionsland
- Deutschland
Genre
Originaltitel
- Hartz und herzlich
Originalsprache (OV)
- Deutsch
Staffel-Anzahl
- 23 Staffeln
Episoden-Anzahl
- bisher über 60 Episoden
Länge der Episoden
- etwa 90 Minuten
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